Hund hört nicht

Mein Hund hört nicht und macht, was er will – Was tun?

Jeder Hundehalter kennt es: Man ruft seinen Hund, doch Fiffi schnüffelt lieber weiter oder rennt in die entgegengesetzte Richtung. Ungehorsam kann im Alltag zu echten Problemen führen. Doch warum hört dein Hund nicht und wie kannst du sein Verhalten nachhaltig verbessern? In diesem Artikel erfährst du alles über die häufigsten Ursachen von Fehlverhalten und wie du mit der richtigen Hundeerziehung wieder Kontrolle gewinnst.

Warum hört mein Hund nicht?

Es gibt viele Gründe, warum ein Hund nicht auf Kommandos reagiert. Einige der häufigsten Ursachen sind:

  • Mangelndes Training: Der Hund hat das gewünschte Verhalten nicht richtig angelernt.
  • Ablenkung: In neuen oder aufregenden Umgebungen fällt es dem Hund schwer, sich zu konzentrieren.
  • Fehlende Konsequenz: Wenn Kommandos mal belohnt, mal ignoriert oder unterschiedlich ausgeführt werden, führt das zu Verwirrung.
  • Fehlendes Aufmerksamkeitssignal: Der Hund weiß nicht, wann er sich auf dich konzentrieren soll.
  • Falsche Bestrafung oder Zurechtweisung: Harte Strafen führen oft zu Angst oder Verweigerung anstatt zu Gehorsam.

Schritt-für-Schritt Lösungsweg für mehr Gehorsam

1. Aufmerksamkeitssignal etablieren

Ein effektives Aufmerksamkeitssignal (z. B. Schnalzen oder ein kurzer Pfiff) hilft deinem Hund, sich auf dich zu fokussieren. Trainiere dieses Signal in ruhigen Momenten, bevor du es in ablenkungsreichen Alltagssituationen einsetzt.

2. Rückruftraining mit Schleppleine

Das Rückruftraining ist essenziell, wenn dein Hund sich nicht zuverlässig abrufen lässt. Verwende eine Schleppleine, um ihm Freiraum zu geben, aber dennoch Kontrolle zu behalten.

  • Rufe deinen Hund mit fröhlicher Stimme.
  • Wenn er kommt, belohne ihn sofort mit einem Futterstück oder einer Streicheleinheit.
  • Falls er nicht reagiert, nutze die Schleppleine, um ihn sanft in deine Richtung zu lenken.
  • Wiederhole die Übung regelmäßig und steigere die Ablenkung langsam.

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3. Konsequenz in der Hundeerziehung

Hunde lernen durch Wiederholungen und klare Regeln. Sei konsequent bei der Umsetzung von Erziehungsmaßnahmen:

  • Verwende immer die gleichen Kommandos.
  • Kommandos nicht vermischen - also z.B. "Nein" oder "Aus" nicht mit dem positiv gesetzten Kommando des Namens vermischen z.B. würde "Aus Nala" bedeuten - "Tu das nicht - komm her es gibt eine Belohnung" - das verwirrt Deinen Hund.
  • Setze Belohnung oder Korrektur immer direkt nach der Handlung ein. Das ist einer der häufigsten Fehler im Umgang mit Hunden und eigentlich dauernd bei Haltern zu beobachten.
  • Achte darauf, dass alle Familienmitglieder dieselben Regeln einhalten.

4. Belohnung richtig einsetzen

Belohnung ist nicht nur ein Leckerli – es kann auch ein Sozialkontakt, eine Spielaufforderung oder eine Streicheleinheit sein. Wähle je nach Hund die passende Belohnung:

  • Futterstücke oder Hundekekse: Besonders effektiv für lernfreudige Hunde.
  • Stimmliches Lob: Ein begeistertes „Fein gemacht!“ kann Wunder wirken.
  • Spiel als Belohnung: Eine Runde Zergel oder Apportieren motiviert viele Hunde.

5. Ablenkung kontrolliert steigern

Trainiere neue Kommandos zunächst in einer ruhigen Umgebung und steigere die Ablenkung schrittweise:

  1. Zuhause im Wohnzimmer
  2. Im Garten oder auf einer ruhigen Wiese
  3. In belebten Parks oder mit anderen Hunden in der Nähe

Durch diesen Aufbau wird dein Hund lernen, auch in aufregenden Situationen auf dich zu hören.

6. Kommandos richtig aufbauen

Viele Hundehalter nutzen Kommandos falsch oder inkonsequent. So geht’s richtig:

  • Klares Signal: Sage das Kommando nur einmal. Wenn du „Sitz, Sitz, Sitz!“ wiederholst, lernt dein Hund, dass er erst nach mehreren Wiederholungen reagieren muss.
  • Sichtzeichen kombinieren: Einige Hunde reagieren besser auf Handzeichen als auf Worte.
  • Tauschgeschäfte anbieten: Wenn dein Hund etwas nicht hergeben will, tausche es gegen ein begehrtes Futterstück.

7. Rollleinen und ihre Tücken

Viele Hundehalter nutzen Rollleinen, doch diese sind oft kontraproduktiv für eine gute Leinenführigkeit. Sie vermitteln dem Hund, dass Ziehen zu mehr Freiraum führt. Eine feste Führleine oder Schleppleine ist besser geeignet, um Gehorsam zu trainieren.

8. Problemverhalten gezielt angehen

Falls dein Hund bestimmte Problemverhalten zeigt, solltest du individuelle Trainingsmaßnahmen ergreifen:

  • Bellen bei Besuch: Belohne ruhiges Verhalten und ignoriere übermäßiges Bellen.
  • Anspringen: Wende dich ab und belohne deinen Hund erst, wenn er sich ruhig verhält.
  • Unkontrollierbarkeit an der Leine: Arbeite an der Leinenführigkeit durch Training mit Belohnung.

9. Strafe – sinnvoll oder nicht?

Bestrafung ist in der modernen Hundeerziehung umstritten. Strafen wie laute Schreie oder körperliche Korrekturen sind oft kontraproduktiv und können Angst oder Unsicherheit fördern. Sinnvolle Alternativen sind:

  • Ignorieren von unerwünschtem Verhalten (z. B. kein Blickkontakt bei Aufspringen)
  • Umleiten auf erwünschtes Verhalten (z. B. Sitz fordern statt Anspringen)
  • Kurze Auszeiten geben, wenn der Hund sich überdreht

10. Geduld und Übung machen den Meister

Hundeerziehung ist ein langfristiger Prozess. Rückschläge gehören dazu – sei geduldig und arbeite stetig mit deinem Hund. Falls du dir unsicher bist, kann ein erfahrener Hundetrainer oder Hundeflüsterer helfen.

Fazit: Konsequenz und Geduld zahlen sich aus

Ein ungehorsamer Hund ist kein hoffnungsloser Fall! Mit Geduld, Konsequenz und den richtigen Erziehungsmethoden kannst du dein Problemverhalten in den Griff bekommen. Nutze positive Verstärkung, vermeide unnötige Bestrafung und sorge für klare Regeln im Alltag. So wird aus deinem eigenwilligen Vierbeiner ein verlässlicher Begleiter!

Foto von Yevhen Stienin auf Unsplash

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