Läuft Ihr Hund weg, kreisen tausend Gedanken in Ihrem Kopf und Sie sorgen sich. Wichtig ist jetzt, dass Sie einen kühlen Kopf bewahren und systematisch mit der Suche beginnen. Vermeiden Sie Panik und überlegen, wo Ihr Vierbeiner hingelaufen sein könnte. Bitten Sie bestenfalls Freunde und Verwandte um Suchhilfe.
Was geht in einem entlaufenen Hund vor?
Türmt Ihr Vierbeiner bei einem Spaziergang, weil er einem Reh nachjagt, könnte Ihr Ruf ungehört verhallen. Sind Hunde im Jagdfieber, klappt selbst der sonst zuverlässige Rückruf nicht. Doch die meisten Hunde besinnen sich schnell und kehren kurz nach ihrem Ausbruch zu Ihnen zurück. Entlaufene Hunde suchen grundsätzlich ihnen bekannte Plätze - zuerst den Ort auf, von dem sie entlaufen sind. Daher warten Sie und rufen ihn oder pfeifen. In vielen Fällen klärt sich das Problem von selbst und Ihr treuer Begleiter kommt nach seinem kurzen Ausflug zu Ihnen zurück. Ist das nicht der Fall, gehen Sie zuerst nach Hause - es könnte sein, dass er bereits schwanzwedelnd vor dem Tor auf Sie wartet. Entlaufene Hunde sind meistens verstört und verängstigt. Es kann auch sein, dass sie von einem anderen Vierbeiner angegriffen und verletzt wurden. Wenn Ihnen fremde entlaufene Hunde begegnen, sollten Sie daher immer vorsichtig sein und nie zielstrebigen Schrittes auf das Tier zugehen.
Was können Hundebesitzer unternehmen?
Lässt sich Ihr Vierbeiner nicht finden und kommt er trotz intensiver Suche, lauten Rufen und dem Quietschen seines Lieblingsspielzeugs nicht zurück, müssen Sie handeln. Hat Ihr Vierbeiner eine Tätowierung oder einen Chip und ist bei der Tasso registriert, rufen Sie dort an und geben eine Suchmeldung auf. Die Registrierung im Haustierregister ist ratsam, da alle Tierheime mit der Tasso im Kontakt stehen. Suchplakate sind erst sinnvoll, wenn Hunde auch über Nacht nicht nach Hause zurückkehren und keinem Ihnen bekannten Spaziergänger begegnet, oder im Tierheim abgegeben worden sind. Sie können auch Ihren Tierarzt kontaktieren und ihn fragen, ob Sie Suchzettel bei ihm aufhängen können.
Wie hilft ein GPS-Gerät für Hunde, um das Tier wiederzufinden?
Fakt ist, ein GPS-Tracker für Hunde ist sinnvoll. Sie können mit einer App auf dem Smartphone eine Standortbestimmung von bis zu drei Meter genau vornehmen. Da der Tracker im Live-Modus alle 15 Sekunden ein Signal absendet, sind Sie immer darüber in Kenntnis, in welche Richtung der Ausreißer läuft und wie weit er von Ihnen entfernt ist. Damit Sie auf diesem Weg ein schnelles Wiedersehen haben, muss der Tracker natürlich aktiviert sein und Sie sollten Ihr Handy dabei haben. Wenn Sie im Wald oder in ländlichen Regionen unterwegs sind, könnte das konventionelle Tracking problematisch sein. Hier ist ein Bluetooth-Sender, beispielsweise von Apple, die bessere Wahl.
Was kann ich sonst noch tun, wenn mein Hund im Urlaub weggelaufen ist?
Das ist der größte Albtraum aller Hundehalter - Ihr Vierbeiner kommt im Auslandsurlaub abhanden. In diesem Fall sollten Sie sich eiligst auf die Suche machen und zum Beispiel bekannte Futterstellen in der Umgebung ablaufen. Gehen Sie zu all den Orten, an denen Sie fußläufig mit Ihrem Vierbeiner waren und die er aufgesucht haben könnte. Hat Ihr Hund ein GPS-Halsband oder nutzen Sie Apple Airtag Halterungen für Hundehalsbänder, gestaltet sich die Suche einfach. Hängen Sie Suchzettel rund um Ihr Domizil auf und fragen in Geschäften vor Ort, ob Sie ein Suchplakat an der Eingangstür befestigen können. In den meisten Fällen werden entlaufende Hunde durch Spaziergänger entdeckt, die dann bei Ihnen unter der hinterlassenen Telefonnummer anrufen.
Kann der Vierbeiner draußen überleben?
Malen Sie sich nicht gleich die schlimmsten Szenarien aus. Ein Hund kann in der freien Natur tagelang ohne Futter überleben. Auch Kälte oder Hitze verträgt er, da er sich Unterschlüpfe sucht. Ohne Wasser können Hunde allerdings nicht lange überleben. Doch Wasserstellen sind überall zu finden und Ihr Hund hat eine feine Nase, um das köstliche Lebenselixier zu erschnuppern. Es gibt einige bekannte Fälle, wo Hunde nach mehreren Tagen plötzlich wieder vor der Tür standen und wo sich Hundebesitzer fragten, wie der kleine Kamerad bei eisigen Temperaturen überleben konnte. In der Natur und in den Innenstädten gibt es zahlreiche "Futterstellen", an denen sich streunende Hunde einfinden und an denen sie auch vom Tierschutzbund aufgegriffen werden. In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn sich am Halsband ein Anhänger mit Ihrer Rufnummer befindet. Die entlaufenen Vierbeiner werden in den Tierheimen im Umkreis abgegeben und von dort erhalten Sie einen Anruf, dass sich Ihr Ausreißer eingefunden hat.
Wer zahlt, wenn mein entlaufener Hund einen Schaden verursacht?
Als Hundehalter tragen Sie die volle Verantwortung dafür, wenn Ihr Vierbeiner einen Sach- oder Personenschaden anrichtet. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie im Falle eines bissigen (oder durch einen Schock verängstigten) Hundes auf dem Suchzettel darauf aufmerksam machen, dass er von Spaziergängern nicht angefasst oder eingefangen werden soll. Wenn Sie Ihre Rufnummer aufschreiben, wird man Sie kontaktieren und Sie können umgehend zu dem Ort fahren, an dem der Ausreißer zum letzten Mal gesehen wurde. Sie sind auch dann haftbar, wenn Ihr Hund während seines Ausflugs einen Verkehrsunfall verursacht oder einen anderen Vierbeiner verletzt. Dass Sie nicht in der Nähe waren, befreit Sie nicht von der Haftpflicht. Haben Sie eine Hundeversicherung, wird diese den Schaden übernehmen.
Wie fängt man einen entlaufenen Hund wieder ein?
Grundsätzlich: Ein verängstigter, entlaufener Hund lässt sich nicht einfach einfangen. Sie sollten ihn locken und dort Futter auslegen, wo Sie ihn vermuten - oder wo er von einem Spaziergänger gesehen wurde. Wenn Sie GPS nutzen, gestaltet sich das Auffinden einfacher, da Sie einen Anhaltspunkt haben. Wenn Sie nun mit dem Lieblings-Leckerli locken, wird sich der Vierbeiner nicht lange bitten lassen. Grüner Pansen und andere stark duftende Futter sind ideal, um entlaufene Hunde selbst aus weiterer Ferne anzulocken. Bleiben Sie in der Nähe der von Ihnen eingerichteten Futterstelle und haben Sie Geduld.
Wenn nichts hilft und wenn Ihr Vierbeiner wie vom Erdboden verschluckt scheint, rufen Sie regelmäßig in den Tierheimen Ihrer Umgebung an und bitten beim Tierschutzbund um Mithilfe. Wohnen Sie im ländlichen Raum, nehmen Sie Kontakt zu den Jägern auf. Gerade kleinere Hunde könnten auch in eine Fuchsfalle geraten sein und nur die Jäger wissen, wo sie ihre Fallen platziert haben.